Als Reaktion auf die Unruhen um die mögliche Abspaltung  der Region Katalonien verlegten bereits über 700 Unternehmen ihren Firmenhauptsitz in andere Regionen Spaniens. Darunter die größten und wichtigsten Arbeitgeber der Region, wie beispielsweise Caxiabank, Abertis, Gas Natural Fenosa und Banco Sabadell. Von dem Aktienindex IBEX 35, das die 35 größten Unternehmen in Spanien umfasst, ist Grifols das momentan einzige, welches noch in der Region Katalonien geblieben ist. Zuvor war besagte Region stark in dem Index vertreten. Selbst Freixenet, der Inbegriff des katalanischen Sektes “Cava”, zieht in Erwägung Katalonien zu verlassen. Viele mittelständische Unternehmen haben vor allem Angst vor einem Boykott von spanischen Staatsbürgern gegenüber katalanischen Produkten.

Eine Abspaltung von Spanien ist vornehmlich für Banken problematisch, da ein eigenständiges Land Katalonien zunächst kein Mitglied der EU wäre und als Konsequenz Einlagefonds nicht mehr durch die Europäische Union gedeckt wären. Das würde für jede Bank das Risiko einer Insolvenz mit sich bringen.

Auch im Bereich des Tourismus wird ein Umsatzrückgang von 1,2 Mrd. Euro vorausgesagt. Der aktuelle Reservierungsrückgang liegt bei 20 – 30 %.

Es darf daher nicht wundern, dass die Ratingagentur Fitch Katalonien auf BB herunterstuft.

Eine rechtliche Erklärung für die Sitzänderungen der Gesellschaften kann in der Änderung des Gesetzes für Kapitalgesellschaften gefunden werden, bei einer nationalen Standortverlegung ist nicht mehr eine Mehrheit in der Gesellschafter- bzw. Aktionärsversammlung notwendig, sondern ein einfacher Beschluss durch das Geschäftsführungsorgan. In unserer Kanzlei häufen sich die Anfragen zur Sitzverlegung und Arbeitnehmerversendung von Katalonien in andere Regionen Spaniens.