Der Deutsche Anwaltstag (DAT) ist die bundesweite jährliche Tagung der Anwaltschaft.

Diesmal stand die Veranstaltung unter dem Motto „Streitkultur im Wandel – weniger Recht?“.

Der DAT hat zum Ziel, Vertreter aus Anwaltschaft, Justiz, Politik, Wissenschaft und Presse in einem gesellschafts- und rechtspolitischen Austausch zusammenzuführen. Hierbei fungiert der Anwaltstag auch als eine der grössten rechtlichen Fortbildungsveranstaltungen.

Der 66. Anwaltstag fand vom 11. bis 13. Juni im Congress Center Hamburg statt. Trotz des ausserordentlich guten Wetters haben 1.800 Besucher an der Veranstaltung teilgenommen.

Vorratsdatenspeicherung und Schiedsgerichtsbarkeit die Themen der Grussworte

Eröffnet wurde die Tagung mit den Grussworten des Präsidenten des DAV, Prof. Dr. Wolfgang Ewer sowie durch den Ersten Bürgermeister Hamburgs, Olaf Scholz.

Im Rahmen des Tagungsmottos sprach Olaf Scholz über die Bedeutung Hamburgs als Standort der Schieds­gerichts­barkeit. In Hamburg hat das kaufmännische Streitschlichtungsverfahren eine lange Tradition.

Zum Auftakt sprach auch der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas, zum aktuell heiss diskutierten Thema der Vorratsdatenspeicherung persönlicher Daten durch Internetunternehmen.

Für mich waren die Veranstaltungen zum internationalen Rechtsverkehr am interessantesten. Auch dort war das Thema Schiedsverfahren ein Schwerpunkt. Wenn es gelänge, die Kosten für internationale Schiedsverfahren zu senken, würde sich hier für viele Unternehmen eine sehr gute Alternative zur nationalen Justiz auftun.

Zusammentreffen der Auslandsvereine des DAVs

Der Empfang für die verschiedenen Auslandsvereine des DAV bot eine gute Gelegenheit, sich mit Kollegen, die in anderen europäischen Ländern als Anwälte aktiv sind, auszutauschen. Vom DAV Spanien nahm neben mir auch die Präsidentin Frau Catalina Garay teil. Als einer der jüngsten Auslandsvereine kann der DAV Spanien bereits eine der grössten Mitgliederzahlen vorweisen.

Qualifikation Fachanwalt für Internationales Wirtschaftsrecht

Auch die Diskussion um die neu eingeführte Qualifikation des Fachanwalts für Internationales Wirtschaftsrecht bot für deutsche Anwälte im Ausland interessante Informationen. Diese Fortbildung könnte für uns im Ausland rechtlich tätigen Anwälten eine bedeutende Zusatzqualifikation darstellen, durch die man sich von der Masse der international tätigen Anwälte ohne entsprechende Fachkompetenz besser abheben kann.

Zusätzlich zu den fachlichen Vorträgen und Diskussionsrunden der Tagung, konnte man sich auf der Ausstellung Advotec 2015 über alles weitere informieren, was für den Kanzleibetrieb und den „Anwalt als Unternehmer“ wichtig ist.