Spanien entwickelt sich trotz seiner Randlage in Europa immer mehr zu einem Logistik Dreh- und Angelpunkt. Ein gutes Beispiel ist die Eröffnung Lidls größter Logistikplattform in Spanien. Sie stellt für die Supermarktkette einen wichtigen Meilenstein in ihrem Engagement auf dem spanischen Markt dar, auf dem sie seit 1994 präsent ist. Mit dem Beginn der ersten Phase dieses ehrgeizigen Projekts, das Lidl in der Madrider Ortschaft Alcalá de Henares initiiert hat, wurden bereits 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, die sich auf 275 erhöhen werden, wenn die neue Anlage mit voller Leistung läuft.

Technologisch fortschrittlichstes Zentrum

Die zweite Phase des 70 Millionen Euro schweren Projektes von Alcalá soll 2018 mit der Inbetriebnahme einer automatisierten Logistikzone starten, die die bestehenden 45.000 m2 Lagerfläche um zusätzliche 16.000 m2 erweitern wird. Die Kapazität des neuen automatisierten Silos besteht aus 50.000 Paletten, die zu den aktuellen 21.000 hinzukommen werden. Mit diesen Mengen ist Alcalá Lidls größtes und technologisch fortschrittlichstes Logistikzentrum.

Auch Amazon erweitert Logistiktätigkeiten in Spanien

Auch der Internetriese Amazon macht mit der stetigen Ausweitung seines Logistikbereichs in Spanien Schlagzeilen. Das Online-Versandhaus kündigte neben der Verdoppelung seines seit 2012 bestehenden Madrider Logistikzentrums sowie die Errichtung einer neuen 60.000 m2 großen und 1500 Arbeitsplätze schaffenden Plattform bei Barcelona auch die Eröffnung seines neuen europäischen Technologiezentrums im Zentrum Madrids an. Hier soll ein Team von 50 Ingenieuren als europaweit einziges die Softwareentwicklung für die fünf Websites vorantreiben, die Amazon zurzeit in Europa betreibt.

Diese Liste könnte man nun mit weiteren großen international agierenden Unternehmen wie der französischen Supermarktkette Carrefour, die ebenfalls im vergangenen Jahr ein neues Logistikzentrum in der Madrider Ortschaft Torrejón de Ardoz eröffnet hat oder dem Textilkonzern Inditex, dessen gesamten weltweit liefernden Logistikzentren sich in Spanien befinden, weiterführen.

Spanien immer beliebterer Logistikstandort für internationale Unternehmen

Die Beispiele zeigen, dass Spanien immer häufiger als Logistikstandort internationaler Handelsunternehmen gewählt wird. Führend ist dabei die Hauptstadtregion Madrid mit einem Flächenbestand von rund 6,1 Mio. m2, gefolgt von Barcelona mit rund 5,3 Mio. m2. Valencia, Zaragoza  und Bilbao stellen weitere bedeutende Logistikstandorte dar. Besonders hohen Bedarf an großen Logistiplattformen hat zurzeit der expandierende Online-Handel. Die hohen Investmentumsätze mit Industrie- und Logistikimmobilien, die im vergangenen Jahr ein Allzeithoch erzielten, unterstützen ebenfalls die Beobachtung, dass sich die spanische Logistikbranche in vollem Wachstum befindet.