Spanien war nach Angaben der Deutschen Handelskammer für Spanien auch in 2015 einer der wichtigsten deutschen Handelspartner.

Die spanische Wirtschaft konnte 2015 ihren Wachstumsrhytmus von 2014 aufrechterhalten und gehörte dadurch zu den EU-Ländern mit der besten wirtschaftlichen Entwicklung.

Das positive Wirtschaftswachstum ist vor allem auf die gute Binnennachfrage zurückzuführen: privater Konsum, Bruttoanlageinvestitionen in Maschinen und Fahrzeuge und Bauinvestitionen waren hier die treibenden Kräfte.

Deutschland ist zweitwichtigster Absatzmarkt für Spanien

Deutschland ist nach Frankreich der zweitwichtigste Absatzmarkt für spanische Produkte mit einem Warenwert von 20,1 Mrd. Euro; dies ist ein Anstieg um 7,4% im Vergleich zu 2015.

Das seit 2014 verzeichnete spanische Wirtschaftswachstum eröffnete deutschen Unternehmen viele Möglichkeiten in Spanien Geschäfte zu machen; dies vor allem im Bereich der Ausrüstungs- und Konsumgüter. Der Importwert von Waren aus Deutschland stiegt in 2015 um 12,8% auf 26,5 Mrd. Euro an.

Verbesserung der Beschäftigung

Durch das Wirtschaftswachstum und die umgesetzten Reformen ist auch die hohe spanische Arbeitslosigkeit zurückgegangen.

Rückgang des Staatshaushaltsdefizits

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die sich fortsetzende Finanzkonsolidierung. Seit 2010 konnte das Staatshaushaltsdefizit mehr als halbiert werden. Besonders den autonomen Regionen wird eine mangelnde Haushaltsdisziplin vorgeworfen.

Privater Kosum

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte (rund 18,4 Mio. spanische Haushalte), die einen Anteil von 58% am spanischen BIP haben, stützten bereits 2014 den Aufschwung der spanischen Wirtschaft. Auch in 2015 hat der Verbrauch zugenommen, mit einer leichten Abschwächung im zweiten Halbjahr.

Investitionen

Prognose: die Dynamik der Bruttoanlageinvestitionen in Spanien bleibt im dritten Jahr in Folge auch in 2016 stabil.

Schwerpunkt der Investitionsausgaben:

  • Ausrüstungsinvestitionen: Maschinen- und Fahrzeugimporte vornehmlich aus Deutschland
  • Bauinvestitionen: wachsen nach sieben Krisenjahren wieder

Aussenhandel

Spanische Unternehmen setzten in der Wirtschaftskrise alles auf den Export und verfolgen diese Strategie auch mit der nun verbesserten wirtschaftliche Situation auf dem Binnenmarkt weiter.

In den ersten neun Monaten 2015 wurden Warenexporte mit einem Rekordwert von 186,3 Mrd. € durchgeführt (entspricht einem Plus von 4,4% gegenüber dem Vorjahr); die Wareneinfuhren stiegen in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nominal um 3,9% auf 204,9 Mrd. Euro.

Ausblick auf die spanische Wirtschaft 2016

Die Perspektiven für Entwicklung der spanischen Wirtschaft in 2016 sind positiv. Treibende Kräfte werden weiterhin die Dynamik des privaten Konsums und die Unternehmensinvestitionen sein.

Bleibt zu hoffen, dass das Land bald eine neue Regierung erhält und so auch für eine gewisse Rechtssicherheit für die nächste Legislaturperiode gesorgt ist.

Quelle: economía Nr. 5./2015 – 1/2016; gtai.de