Laut einer umfassenden spanischen Studie scheint die Schaffung so genannter „grüner“ Arbeitsplätze zu ungewünschten Nebeneffekten geführt zu haben, die sich verheerend auf den Arbeitsmarkt und Energiepreise auswirken.

Die Studie tadelt, dass jeder von der spanischen Regierung geförderte „grüne Job“ zum Verlust von 2,2 anderen Arbeitsplätzen führen soll. Darüber hinaus gelte bei jedem „grünen“ Megawatt, das 5,39 Arbeitsplätze in der übrigen Wirtschaft zerstöre. Ferner wird die fehlende Nachhaltigkeit solcher Arbeitsplätze kritisiert. Lediglich einer von zehn Jobs sei von dauerhafter Natur. Zwei Drittel der geschaffenen Jobs seien im Bereich Konstruktion, Herstellung und Installation angesiedelt, ein Viertel im Rahmen der Verwaltung, Marketing und Ingenieurwesen. Lediglich einer von zehn Arbeitsplätzen zähle zum konstanteren Bereich des Betriebs und der Wartung des erneuerbaren Energiensystems.

Volkswirtschaftsprofessor der Juan Carlos Universität in Madrid kritisiert staatliche Förderung der grünen Energie

Die Studie wurde unter der Leitung von Dr. Gabriel Calzada, Volkswirtschaftsprofessor an der Juan Carlos Universität in Madrid, erstellt. In seinem Gutachten schreibt er, dass kein anderes Land so eine breite Unterstützung für die Konstruktion und die Erzeugung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt habe. Die Studie hat zum Gegenstand, zu welchem Preis die Schaffung weiterer grüner Jobs erfolgt.
So habe Spanien seit dem Jahr 2000 mehr als 550.000 Euro für die Schaffung eines jeden grünen Jobs ausgegeben. Darin enthalten seien die Fördermittel von ca. 1 Million Euro für die Windenergie. Insgesamt seien 113.000 Arbeitsplätze in anderen Sektoren wie beispielsweise Metall, Bergbau, die Lebensmittel-, Getränke- und Tabakindustrie verloren worden. Der Verlust an Arbeitsplätzen wäre noch schwerwiegender, wenn die Industrie dazu gezählt würde, die aufgrund der hohen Energiepreise das Land verlassen, so Dr. Calzada.
Ironischerweise sei seit der Einführung der „grünen Arbeitsplätze“ die jährliche Kohlendioxidemission in Spanien um 50 Prozent angestiegen, behauptet das Institut für Energieforschung.

Förderung der Erneuerbaren Energie führt zu höheren Energiepreisen oder Steuererhöhung

Die Konsequenzen müsse letztlich der spanische Endverbraucher tragen. So müsste der Energiepreis um 31 Prozent erhöht werden, um die historisch hohen Schulden aufgrund der Subventionen zu bedienen. Die spanische Bevölkerung müsse daher entweder mit einer Erhöhung der Energiepreise oder einer Steuererhöhung rechnen.